Punkt G-2: Die Behauptung, es hätte vor dem 11. 9. 2001 kein Insider-Handel
Punkt G-2: mit Put-Optionen stattgefunden

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Einleitung

In den ersten Monaten nach 9/11 gab es recht weitverbreitete Berichte in der Presse darüber, dass Personen aufgrund von Vorherwissen über die Anschläge enorme Profite gemacht hatten. [1]

Die offizielle Darstellung

Im 9/11-Kommissionsbericht von 2004 heißt es: „Oft veröffentliche Anschuldigungen über Insiderhandel im Vorfeld von 9/11“ wurden getätigt, und es gab „etwas außergewöhnlichen Handel“ in Bezug auf „Put-Optionen – Investitionen, die sich nur dann auszahlen, wenn der Kurs der Aktie fällt.“ [2] Nichtsdestotrotz schrieb die Kommission: „Ausführliche Untersuchungen der Börsenaufsichtsbehörde, des FBI und weiterer Behörden haben keine Beweise dafür gefunden, dass irgendjemand mit Vorherwissen über die Anschläge durch Wertpapierhandel profitiert hätte.“ [3]

Zum Beispiel: „Der Umfang der Put-Optionen auf Aktien der Muttergesellschaften von United Airlines … stieg am 6. September und der von American Airlines am 10. September plötzlich an“ und dies war „auf den ersten Blick hoch verdächtig.“ Allerdings „hat die weitere Untersuchung enthüllt, dass der Handel keine Verbindung zu 9/11 hatte. Ein einziger in den U. S. A. ansässiger institutioneller Anleger ohne eine erkennbare Verbindung zu al-Qaida kaufte am 6. September 95 Prozent aller United Airlines Put-Optionen als Teil einer Kaufstrategie, die zusätzlich den Kauf von 115.000 Aktien von American Airlines am 10. September beinhaltete.“ [4]

Die „Besten Beweise

Es gibt drei Gründe, die Behauptung der 9/11-Kommission zurückzuweisen, in der sie die Annahme verwirft, dass aufgrund von Vorherwissen über die Anschläge des 11. Septembers im großen Umfang Profite gemacht wurden.

Erstens belegte die 9/11-Kommission nicht, dass kein Insiderhandel basierend auf Vorkenntnissen über die Ereignisse von 9/11 stattfand, sondern behauptete dies schlicht nur.

Zweitens verwendete die Kommission einen Zirkelschluss in Bezug auf United Airlines: Mit der Aussage, dass die meisten der United Airlines Put Options durch einen Investor „ohne eine erkennbare Verbindung zu al-Qaida“ erworben wurden, setzt die Kommission schlicht voraus, dass 9/11 einzig und allein von al-Quaida sowohl geplant als auch ausgeführt wurde und dass niemand sonst Vorherwissen von den Anschlägen hatte.

Drittens haben Ökonometriker, die statistische Analysen verwenden, um objektive Ergebnisse in der Wirtschaft zu produzieren, Studien veröffentlicht, die zeigen, dass ein sehr ungewöhnlicher Handelsverlauf kurz vor 9/11 hohe Profite gesichert hat, was den Verdacht von Insiderhandel sehr nahelegt:

  • Beispielsweise ist hierfür eine von einem Professor für Finanzwissenschaften der Universität Illinois erstellte und in einem etablierten Journal veröffentlichte Analyse über Käufe von Put-Optionen für United und American Airlines zwischen dem 5. und 10. September 2001 zu nennen: Diese folgerte, dass die Beweislage „übereinstimmend damit sei, dass die Terroristen oder ihre Partner auf die Anschläge des 11. Septembers spekuliert haben.“ [5]
  • Eine weitere in einem gut etablierten Journal veröffentlichte wirtschaftliche Studie folgerte, dass „abnormale Handelsumfänge … glaubwürdige Indizien darstellen, die die Behauptung von Insiderhandel untermauern.“ [6]
  • Eine ausführlichere Studie durch Professoren am Swiss Finance Institute und dem Swiss Banking Institute [der Uni Zürich] [7] zeigt, dass Insider wahrscheinlich einen Gewinn von 15 Millionen Dollar erzielten, durch den Kauf von Put-Optionen von Boeing, Merrill Lynch, J.P. Morgan, Citigroup und der Bank of America. [8]

Diese ökonometrische Untersuchungen aus den Jahren 2006, 2010 und 2011 wurden in keinster Weise, weder von professioneller noch von behördlicher Seite, angefochten.

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Quellenangaben für Punkt G-2
Beispielsweise berichtete die BBC eine Woche nach 9/11: „Der Aufpasser der City, die Financial Services Authority [Londoner Finanzmarktaufsichtsbehörde] , hat eine Untersuchung eingeleitet bezüglich ungewöhnlicher Aktienpreisbewegungen in London vor den Gräueltaten der letzten Woche. Die [London] Times berichtet, dass die amerikanischen Autoritäten ungewöhnlich große Verkäufe von Aktien von Airlines und Versicherungsgesellschaften untersuchen. Man sagt, es gibt Verdachtsmomente, dass Aktien von Leuten verkauft wurden, die von den bevorstehenden Anschlägen gewusst haben“ („Papers Salute New York Stock Exchange [Zeitungen grüßen die New Yorker Börse]“, BBC News, 18. September 2001)
The 9/11 Commission Report, S. 499, Anmerkung 130
The 9/11 Commission Report, S. 499, Anmerkung 130
Allen M. Poteshman: „Unusual Option Market Activity and the Terrorist Attacks of September 11, 2001 [Ungewöhnliche Aktivitäten am Optionsmarkt und die Terroranschläge des 11. September 2001]“, Journal of Business, 79 (2006): 1703-26; (backup des pdf)
Wing-Keung Wong, Howard E. Thompson, Kweehong, Teh: „Was there Abnormal Trading in the S&P 500 Index Options Prior to the September 11 Attacks? [Gab es ungewöhnlichen Handel in den S&P 500 Index Optionen vor den Anschlägen des 11. September?]“ Multinational Finance Journal 15/1-2 (2011): 1-46, Zusammenfassung auf S. 43
Marc Chesney, Remo Crameri, Loriano Mancini: „Detecting Informed Trading Activities in the Options Markets [Aufspüren informierter Handelsaktivitäten in den Optionsmärkten]“, Untersuchungsdokument des Schweizer Finanzinstituts, 7. September 2011
Siehe Tabelle 2 von Paul Zarembka: „Evidence of Insider Trading Before September 11th Re-examined [Beweise für Insiderhandel vor dem 11. September erneut untersucht]“, Internationale Anhörungen zu den Vorfällen des 11. September 2001, 8. – 11. September 2011, Ryerson University, Toronto.

 

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